Promovideo vor dem Spiel
DAS SCHREIBT DIE PRESSE
Schwarzwälder Bote: "Auch wenn das Spiel mit 1:7 klar an den Favoriten ging, die Pokalpartie gegen den SSV Ulm 1846 war für den TSV Trillfingen ein Festtag. Und wenigstens ein paar Atemzüge lang durfte man von einer Sensation träumen.
Denn zur völligen Überraschung aller am Sportplatz senkte sich nach knapp 20. Minuten ein vom TSV-Spielertrainer Dennis Söll am Mittelkreis getretener Freistoß als weite Bogenlampe hinter dem verdutzen und völlig chancenlosen Ulmer Keeper Christian Ortag in die Maschen. 1:1! Ausgleich! Treffer dieser Art waren Söll nach dem Corona-Restart des TSV zuvor schon drei Mal gelungen. Zuerst gegen RW Ebingen, dann gegen den Nachwuchs der 1860er-Löwen und schließlich auch gegen Verbandsligist Wangen.
Doch die Freude war nur von kurzer Dauer, die Spatzen aus der Regionalliga wurde ihrer haushohen Favoritenrolle gerechnet und schossen bis zum 1:7-Endstand humorlos ein Tor ums andere, obwohl TSV-Keeper Niklas Hojdem sogar einen Elfmeter des ehemaligen KSC-Profis Anton Fink parierte. "Überragend" meinte dazu sogar das mit drei Mann angerückte Team des Ulmer Spatzen TV anerkennend. Es übertrug die Partie als Radio-Live-Stream für die SSV-Fans, die daheim in der Donaustadt bleiben mussten.
Ihnen war nämlich der Zutritt zum Spiel nicht ermöglicht worden, das hätte die Organisation der Pokalpartie zu kompliziert gemacht, denn dann hätte der TSV als Gastgeber möglicherweise eine zweite Kasse und eine separate Fanzone einrichten müssen.
Auch so war der Aufwand, welchen die Blau-Weißen für diese historische Begegnung in ihrer fast 100-jährigen Vereinsgeschichte trieben deutlich größer als bei anderen Spielen.
"Wir hatten zwei Vorstandssitzungen, um das Spiel vorzubereiten", berichtet TSV-Vorstand Simon Fecht. Das Resultat dieser Zusammenkünfte: Karten gab es nur über den Vorverkauf per Telefon oder online. Das war nötig, damit im Falle eines positiven Corona-Falles die Infektionsketten lückenlos nachverfolgt werden können.
Überhaupt wurde viel dafür getan, dass es gar nicht erst zu einem Infektionsgeschehen kommt. TSV-Stadionsprecher Elmar Schneider machte immer wieder Durchsagen, dass die gut 400 Zuschauer bitte die Abstände beachten und sich um den Sportplatz verteilen sollen. Damit es kein Gedränge gab, wurden zusätzliche Kassen und Essensstände eingerichtet. Insgesamt hatte der TSV 38 Helfer im Einsatz um die Partie so reibungslos wie möglich zu bewältigen.
Am Ende hatte alles gut geklappt und die TSV-Verantwortlichen konnten zufrieden sein. Selbst die mit vier Einsatzkräften auf dem Trillfinger Sportplatz vertretene Polizei konnte die Sache in aller Gelassenheit beobachten.
Und so ließ man das einmalige Erlebnis noch lange, nachdem der Mannschaftsbus des SSV Richtung Ulm aufgebrochen war, auf dem Wollensack ausklingen. Jetzt kommt wieder der Landesliga-Alltag und der heißt morgen ein wichtiges Heimspiel gegen Aufsteiger TSV Eschach. Anpfiff 15.30 Uhr."